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Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Leerstetten
Erstelldatum08.04.2011
„Die Freiwillige Feuerwehr muss oft mit Vorurteilen kämpfen. Die Realität sieht indes anders aus: Ohne die freiwilligen Helfer würde Deutschland hilflos dastehen.“ Mit diesen eindringlichen Worten eröffnet der erste Vorsitzende Klaus Rühl die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Leerstetten und weist damit auf die sinkende Bedeutung des Ehrenamts und der Feuerwehr im Allgemeinen hin.
Als Ursache sei, unter Anderem, wohl eine sich eingebürgerte Selbstverständlichkeit einer Feuerwehr genannt. Eine Selbstverständlichkeit, die die täglichen ehrenamtlich geleisteten Stunden – seien es Übungen, Ausbildungen oder Lehrgänge – hinter einer Fassade des „gemütlichen Beisammenseins“ verschwinden lassen.
Die Freiwillige Feuerwehr Leerstetten setzt sich derzeit aus 90 aktiven Feuerwehrmännern und –frauen, fünf Ehrenmitgliedern, 49 passiven Mitgliedern sowie 86 fördernden Mitgliedern zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Gesamtmitgliederzahl um fünf Mann auf 230 Mitglieder gesteigert werden.
2010 musste die Leerstetter Feuerwehr insgesamt zu 14 Einsätzen ausrücken. Davon waren fünf Brandeinsätze und neun Hilfeleistungseinsätze, bei denen von 220 Mann knapp 400 Stunden geleistet wurden. Dies entspricht einem Rückgang der Stundenzahl auf die Hälfte des Vorjahres. Nicht aufgeführt sind hierbei Absperrmaßnahmen zum Triathlon und Landkreislauf sowie eine unangemeldete Großübung mit den Feuerwehren Wendelsteins.
Der reguläre Übungsbetrieb bestand auch 2010 wieder aus zehn Übungen pro Gruppe, einer Gesamtübung, zwei Maschinisten- und zwei Atemschutzübungen. Am mittelfränkischen Leistungsmarsch in Aisch/Erlangen-Höchstadt wurde mit einer vierköpfigen Gruppe teilgenommen. Das Leistungsabzeichen „Technische Hilfeleistung“ wurde von 16 Kammeraden sowie je einer Gruppe aus St. Margarethen und Oslip (beides Burgenland) in verschiedenen Stufen abgelegt. Die Lehrgänge Truppmann, Maschinist, Motorsägenführer, Unfallverhütung, Gerätewart, Gruppenführer, Zugführer und ein Seminar für Atemschutznotfälle wurden von verschiedenen Kammeraden erfolgreich besucht.
Auch der Jugendbereich stand der aktiven Wehr in nichts nach und absolvierte, neben den monatlichen Übungen, die Jugendflamme in den Stufen eins und zwei, den Wissenstest und nahm erfolgreich am Kreisjugendfeuerwehrtag in Abenberg teil. Die Jugendgruppe besteht aktuell aus 17 Jugendlichen. Highlight des vergangenen Jahres war die Fahrt in den Europapark nach Rust zusammen mit der Jugendgruppe aus Schwand als Dankeschön für den Kreisjugendfeuerwehrtag im Jahre 2009.
Es wurde im abgelaufenen Jahr wieder an zahlreichen Veranstaltungen, wie Walpurgismarkt und mehrerer Feuerwehrfeste im Umkreis, teilgenommen. Auch das Schafkopfturnier am Gründonnerstag, der Faschingsball im Wellenhöfersaal und das traditionelle Grillfest mit Tag der offenen Tür wurden mit großem Engagement ausgerichtet.
Vom Kommandanten Ralf Wolter wurde außerdem auf die Problematik der gemeindlichen Feuerwehrgebührensatzung hingewiesen, die beinhaltet, dass aktive, ehrenamtliche Feuerwehrmitglieder bei Inanspruchnahme von Feuerwehrdiensten diese auch selbst bezahlen müssen. Als Begründung wurde vom zuständigen Verwaltungsdirektor des Bayerischen Gemeindetages sowie vom Bayerischen Feuerwehrverband angeführt, dass es nicht möglich sei eine bestimmte Personengruppe von anfallenden Gebühren zu befreien. Daher erging der Apell an die Gemeindeführung, hier eine Lösung anzubieten, die auch mit der angestrebten Stärkung des Ehrenamtes vereinbar ist. Seitens der Feuerwehr habe die Gemeinde keine ernsthaften Anstrengungen unternommen dies zu erreichen.
