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Bürgermeisterbrief Dezember 2024
Erstelldatum20.11.2024
Robert Pfann informiert
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Krieg in der Ukraine und in Gaza, unsichere Wirtschaftslage, steigende Preise, Debatten über Zuwanderung, das Scheitern der Ampel-Regierung, eine umstrittene Persönlichkeit wird der 47. Präsident der USA - Weihnachten steht auch in diesem Jahr wieder im Zeichen vieler Herausforderungen und Krisen.
Aber mal ehrlich. Ist Weihnachten tatsächlich die heile Welt? Schauen wir uns doch einmal die ungeschönte „Originalversion“ der Weihnachtsgeschichte an. Vor über 2.000 Jahren ist die hochschwangere Maria, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, unterwegs mit ihrem Lebensgefährten. War es von Maria gewollt die „unbefleckte Empfängnis“ sein zu dürfen? Dagegen hadert Josef, ob er überhaupt der Vater des Kindes ist. Notgedrungen müssen die beiden in einem Viehstall übernachten, weil sie keine andere Unterkunft finden. Und ausgerechnet in dieser Nacht kommt das Baby zur Welt. Weil nichts Anderes da ist, wird das Neugeborene in einen Futtertrog mit Stroh gelegt. Nach dem Besuch der Heiligen Drei Könige muss sich die junge Familie schleunigst vor den Schergen des Königs Herodes in Sicherheit bringen. Sieht so die heile Welt aus?
Die Botschaft von Weihnachten kann aber so interpretiert werden: Weihnachten ist nicht heile Welt – aber an Weihnachten beginnt das Heil. Das ist ein riesiger Unterschied: kein Ist-Zustand, sondern ein Anfang. Mit der Geburt des Jesuskindes hat etwas Hoffnungsvolles begonnen. In all der Armut und Verzweiflung des Viehstalls in Bethlehem. Und auch in all der Armut und Verzweiflung unserer Tage, in Krisen und Krieg. Das ist eine tolle Botschaft. Sie gibt Hoffnung, Kraft und Mut, durchzuhalten und sich für die Mitmenschen und das Gute einzusetzen.
In diesem Sinne lassen Sie uns Weihnachten mit unseren Lieben und Freunden mit großer Zuversicht und Freude feiern.
Rückblick
Gerne nutze ich die letzte Ausgabe des BürgerInfos, um das in unserer Gemeinde in diesem Jahr Erreichte und Angestoßene an Hand von einigen Vorhaben in der Rückschau kurz zu beleuchten. Allen, die daran durch konstruktive Zusammenarbeit und engagiertes Tun – die Kolleginnen und Kollegen des Marktgemeinderats, die Mitarbeitenden der Verwaltung und des Bauhofs und die vielen ehrenamtlich Tätigen – mitgewirkt haben, gilt mein herzlicher Dank.
- Bürgertreff eröffnet
Nach Wochen der Vorbereitung und vielen Gesprächen im Arbeitskreis war es im Sommer soweit, dass mit einem Team von Freiwilligen der neue Bürgertreff im Ortszentrum in einem ehemaligen Frisörsalon seine Pforten öffnen konnte. Der Bürgertreff ist ein weiterer Meilenstein, um das Miteinander von Jung und Alt sowie für die örtlichen Vereine und Organisationen noch attraktiver zu gestalten. Der Treff erfreut sich zunehmender Beliebtheit und die Angebote reichen von Spielenachmittag über Basteln hin zu Vorträgen, oder er wird einfach als Ort genutzt, an dem Sitzungen abgehalten werden. Zuletzt ist das Repair Café mit ehrenamtlichen „Tüftlern“ an den Start gegangen.
Zusammen mit dem engagierten Seniorenbeirat, der Senioren- und Nachbarschaftshilfe, die seit 14 Jahren wertvolle Unterstützung insbesondere für unsere Älteren am Ort leistet, und dem Bürgerbus – er fährt von Bürgern für Bürger – hat sich über die Jahre eine vorbildliche Seniorenarbeit in Schwanstetten entwickelt. Darauf ist man auch über die Landkreisgrenze hinaus aufmerksam geworden und ich durfte das famose ehrenamtliche Engagement bereits in den Landkreisen Eichstätt und Neumarkt vorstellen. An dieser Stelle ein herzliches Vergelt’s Gott an die vielen Ehrenamtler, die sich mit Herzblut ihrer Aufgabe verschrieben haben, denn ohne sie wäre das alles nicht möglich!
- Ausbau Hortplätze an der Grundschule
Um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder aufbauend ab dem Schuljahr 2026/2027 erfüllen zu können, hat der Rat beschlossen, den Ausbau von 50 zusätzlichen Plätzen im evangelischen Hort direkt an der Schule vorzunehmen. Über die vorhandenen Hortangebote der Kindertagesstätten in der Gemeinde haben wir aktuell bereits eine Deckungsquote von 69,6 % erreicht (280 Kinder, 195 Plätze). Mit den weiteren anerkannten Hortplätzen müssten wir den staatlichen Annahmen, die in Zukunft für ca. 80 % der Grundschüler einen Bedarf auf ganztägige Betreuung sehen, entsprechen.
Da sich schon für dieses Schuljahr viele offene Anfragen nach einem Hortplatz ergeben haben, wurde ein Teilausbau von 25 Plätzen bereits vorgezogen durchgeführt. Uns war dabei wichtig, den überwiegend berufstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, obwohl derzeit noch kein Rechtsanspruch besteht. Der Ausbau ist möglich, weil im Schulhaus durch Raumverlegungen Platz für den Hort geschaffen werden kann.
- Neue Drehleiter für Freiwillige Feuerwehr Schwanstetten
Ein großes Hallo gab es im Juli bei den Kameradinnen und Kameraden beim Empfang der neuen Drehleiter, die für stattliche 970.000 EUR beschafft wurde. Dadurch konnten für die 30 Jahre alte Drehleiter die heuer notwendig gewordenen Wartungskosten von 50.000 EUR gespart werden. Eine ähnliche Situation hatte der Markt Wendelstein. Es wurden deshalb gemeinsam baugleiche Drehleitern beschafft, was beide Kommunen eine zusätzliche Förderung von 10 % bescherte. Insofern wird die Marktgemeinde eine Förderung von insgesamt 337.000 EUR erhalten. Mit der neuen DLK 23/12 sind die „Floriansjünger“ mit modernster Technik für den Brandschutz und die Personenrettung ausgestattet.
- Baugebiet Oberlohe
Nach durchgeführten Untersuchungen (Verkehr und Lärm), der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange und intensiven Beratungen hat sich der Marktgemeinderat im vierten Jahr des Verfahrens mit großer Mehrheit auf ein neue Planvariante verständigt. Sie sieht u. a. den Wegfall der Verkehrserschließung über den Ginsterweg vor und der Köhlerweg erhält am Ende zum Neubaugebiet, parallel zum Wohnweg, eine Erschließungsstraße von 5,50 m.Damit konnten die Weichen für das Fortsetzen des Bauleitplanverfahrens gestellt werden mit dem Ergebnis, dass im November das Gremium den Vorentwurf mit Umweltbericht und den textlichen Festsetzungen gebilligt hat. Demnächst werden die Planunterlagen ausgelegt und die Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange haben erneut vier Wochen lang die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben. Die bereits abgegebenen werden in der Abwägung mitfortgeführt.
- „Grünstromkraftwerk Schwanstetten“
Nordöstlich vom ehemaligen Wochenendhausgebiet soll die erste Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in unserer Gemeinde auf einer Fläche von ca. 4,5 ha mit einer Leistung von etwa 5 bis 6 Megawatt errichtet werden. Nach Angaben der Antragsteller ist damit eine Stromerzeugung von ca. 6 Mio. kWh möglich, die den Strombedarf von rd. 2.700 Haushalten decken kann. Gegenüber der Kohleverstromung können 1,8 Mio. Tonnen CO-2 eingespart werden. Das Gremium hat kürzlich den Vorentwurf zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan gebilligt und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange beschlossen.
- Ausbau E-Ladesäulen
Nach zweijähriger Planungsphase konnten mit unserem Kooperationspartner, der N-ERGIE, zwei weitere „E-Tankstellen“ realisiert werden. Auf öffentlichen Stellplätzen in Schwand am Standort Alte Straße beim Netto-Markt wurden eine Schnellladesäule mit einer Leistung von 150 kW und in Leerstetten an der Hauptstraße (ortsauswärts nach dem Ehrenmal) eine Normalladesäule mit 22 kW installiert. Im Sinne der Verkehrswende unterstützen wir damit den Umstieg auf E-Mobilität.
- Hebesätze bleiben unverändert
Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts in 2018 hat eine Neuregelung des Bewertungsrechts zum 01.01.2025 zu erfolgen, welches Grundlage für die Ermittlung der Grundsteuermessbeträge ist. Nach den bisher vorliegenden Grundsteuermessbescheiden des Finanzamtes ergibt sich für 2025 für die Gemeinde bei Beibehaltung der Hebesätze eine etwas höhere Grundsteuereinnahme von ca. 81.400 EUR. Obwohl die aktuelle Grundsteuer A (landwirtschaftliche Flächen) und B je 320 % seit 21 Jahren nicht erhöht wurde, diese unter dem Landkreis- und Bayerndurchschnitt liegt und die kommenden Aufgaben mit hohen Ausgaben verbunden sind, hat der Rat die Beibehaltung dieser beschlossen.
- Deutsch-französische Partnerschaft neu bekräftigt
Der Gegenbesuch in unserer Partnergemeinde La Haye zum 35-jährigen Bestehen der Partnerschaft war einmal mehr geprägt von großer Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Die Reisedelegation aus Schwanstetten erlebte kurze, aber intensive Tage der Begegnung und des Austausches. Bei den gemeinsam unternommenen Ausflügen, den Picknicks und Abenden wurden uns das Land, die Kultur und natürlich die kulinarischen Köstlichkeiten der Normandie ein weiteres Mal in unvergesslicher Weise nähergebracht.
Vergelt’s Gott
Mir ist es ein persönliches Anliegen allen herzlich zu danken, die sich für die Gemeinschaft uneigennützig eingesetzt haben. Eigens erwähnen möchte ich vor allem unsere tatkräftigen Aktiven in der Freiwilligen Feuerwehr Schwanstetten, die Kirchengemeinden – auch für ihr ökumenisches Miteinander - sowie die Vorstände und Mitglieder in den Vereinen und Verbänden, die freiwillig ehrenamtliche Aufgaben für ihre gute Sache übernehmen. Der freiwillige bürgerschaftliche Einsatz ist der Kitt unserer Gesellschaft, denn ohne Frage: Gemeinsam geht’s besser!
Mein herzlicher Dank gilt auch Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, für das mir entgegengebrachte Vertrauen, für Ihre Bereitschaft sich im Interesse unserer Gemeinde mit Ideen nicht nur zu Wort zu melden, sondern sich auch aktiv einzubringen.
Besonders bedanke ich mich bei all jenen, die Weihnachten nicht im Kreise ihrer Familien und Freunde feiern können, weil sie ihre Zeit und Arbeitskraft in den Dienst der Allgemeinheit stellen, wie beispielsweise die Mitarbeiter bei Feuerwehr, Polizei, Rettungs- und Pflegediensten oder in den Krankenhäusern.
Abschließend richte ich meinen Dank an unseren 2. Bürgermeister Wolfgang Scharpff, auf den ich mich stets verlassen kann und der ein guter Repräsentant für unsere Gemeinde ist. Als Vorsitzender des Aktionsbündnisses „Schwanstetten ist bunt“ hat er sich zudem zusammen mit den Mitgliedern des Koordinierungsgremiums für die im September stattgefundene „Lange Nacht der Demokratie“ in Planung und Ausführung sehr engagiert eingebracht.
Frohe Weihnachten und alles Gute für 2025!
Liebe Bürgerinnen und Bürger, Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel von Herzen Gesundheit, Glück und viel Erfolg für die Zukunft. Bleiben Sie zuversichtlich!
Es grüßt herzlichst
Ihr
Robert Pfann
Erster Bürgermeister