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Eheleute Ritter feierten Diamantene Hochzeit
Erstelldatum16.01.2019
Gemeinsame Zeit im Ausland schweißte die Eheleute noch enger zusammen
60 gemeinsame Jahre im Bund der Ehe konnten Rosa und Max Ritter am 4. Adventssonntag feiern. Bürgermeister Robert Pfann freute sich dem Jubelpaar für die Marktgemeinde Schwanstetten die herzlichsten Glückwünsche zur Diamantenen Hochzeit überbringen zu dürfen und überreichte als Präsent einen mit regionalen Produkten gefüllten Geschenkkorb vom Dorfladen. Eine bewegte und ereignisreiche Lebensgeschichte bekam er dabei von den „Jubel-Hochzeitern“ zu hören.
Max Ritter wuchs in Mörnsheim bei Eichstätt auf. Nach seiner Kochlehre wurde er 1942, gerade mal 17 Jahre alt, zur Wehrmacht eingezogen und musste sich dem Kriegsirrsinn an der Ost- und Westfront stellen. Nur knapp dem Tod entronnen, geriet er 1944 in Gefangenschaft der Alliierten. Aus dem Kriegsgefangenenlager in Cherbourg glückte ihm zwei Jahre später zusammen mit einem Kameraden auf abenteuerliche Weise in einem Eisenbahnwagon die Flucht, die mit einem Sprung aus dem Zug bei Augsburg in die Freiheit endete. So konnte er kurz darauf seine berufliche Karriere als Koch im Bundesbahnhotel am Hauptbahnhof München starten. Der Ruf der weiten Welt führte ihn bald nach Stockholm, wo er in einem etablierten Hotel Chefkoch war und es folgte nach einigen Jahren ein mehrjähriges Engagement in Amerika. Das Heimweh brachte Max Ritter schließlich wieder zurück nach Deutschland ins traditionsreiche Hotel Bachmair am Tegernsee. Dort lernte er auch seine spätere Ehefrau Rosa kennen.
Rosa verlebte eine unbeschwerte Kindheit im oberpfälzischen Untertraubenbach bei Cham. Ihre Tante und ihr Onkel, die am Tegernsee eine kleine Pension betrieben, haben sie nach ihrer Schulzeit an das Hotel Bachmair zur Ausbildung als Servicekraft vermittelt. Bereits beim ersten Kennenlernen – Rosa bediente ihren Max, nicht wissend, dass der künftige Chefkoch vor ihr saß -, fanden sich beide sehr sympathisch. Wegen unterschiedlicher Arbeitsstellen verloren sich beide für einige Zeit aus den Augen. Die Trennung ließ aber ihre Liebe zueinander noch stärker werden, so dass sich beide am 23. Dezember 1958 das Ja-Wort in München gaben.
Nach einigen Monaten hieß es dann wieder eine Chefkochstelle in einem Golfclub in den USA antreten. Fast wäre es nicht so weit gekommen, denn bei der Überfahrt ist ihr Schiff in einen schweren Sturm geraten, bei dem leider vier Matrosen ertrunken sind. Nach der Geburt ihres Sohnes Peter in Chicago erfolgten 1967 die Rückkehr nach Deutschland und ein Jahr später der Kauf eines Reihenhauses in Leerstetten. Ein weiterer Kinderwunsch ging mit der Geburt von Tochter Beate in Erfüllung. Zwei inzwischen erwachsene Enkelkinder runden die Familienfreuden ab. Bis zu seinem Ruhestand arbeitete Max als Küchenchef im Restaurant des ehemaligen Versandhauses Quelle.
Die Ritters stellen rückblickend zufrieden fest, in all den Jahren eine glückliche Ehe geführt zu haben, in guten und schlechten Zeiten zueinandergehalten und gemeinsam alles durchgestanden zu haben, was das Leben ihnen brachte. Insofern versteht es sich für Gattin Rosa von selbst, dass sie ihren Ehemann Max, der seit einigen Jahren gesundheitliche Einschränkungen hat, liebevoll pflegt. Wir wünschen dem Jubelpaar noch viele Jahre in Zufriedenheit.