Hauptbereich
Zu Fuß oder mit dem Rad Geschichte entdecken
- Start / Ziel: Gemeindezentrum, Parkplatz hinter dem Rathaus
- Streckenlänge: ca. 14 km
1. Station - Gedenkkreuz für die Badersfrau Göttingen
Berichtet wird, dass die Badersfrau Göttingen, die in Schwand mit Wacholderöl gehandelt hatte (sie hausierte - wie man früher sagte), auf dem Weg nach Nürnberg vom „Schlag" getroffen wurde. So verstarb sie eines plötzlichen Todes. Dies berichtet uns Johann Georg Mayer in den Sagen aus Roth und Umgebung im Heimatblatt für Geschichte (Nr. 10. 1931 und Nr. 11. 1932).
Die Fahrt geht weiter entlang der Kreisstraße (Radweg), beim Wasserturm links ab zur Schwabacherstraße. Danach links ab auf dem Feldweg nach Harm. Alternativ kann auch auf dem Radweg Richtung Schwabach bis zur Einmündung der Teerstraße nach Harm gefahren werden. Von Harm aus muss man den ausgeschilderten Weg nach Mittelhembach benützen und dort dann links abbiegen in die Nibelungenstraße . Bei der Einmündung der Mittelstraße ist die 2. Station.
Strecke ab Start: 1,26 km
ab letzter Station: 1,26 km
2. Station - Gedenksteine in Mittelhembach
Das Steinkreuz
Man erzählt sich, dass das Kreuz als Erinnerung daran aufgestellt worden sei, dass sich damals zwei zu Tode gekitzelt" haben, d. h. mit dem Messer zugestochen. Ob nun einer oder gar beide dabei gestorben sind, das weiß niemand (mehr). Wann das war, weiß auch niemand (Stand Feb. 2012).
Der Bildstock
Hier wird erzählt, dass es sich wohl einmal um einen "Flur - Altar" gehandelt haben könnte, aber wann und wozu konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
Beide Gedenksteine standen einst in der heutigen Verlängerung der Strasse "Am Kanal" Richtung Hagershof mitten im Bett des geplanten Main-Donau-Kanals. Bürgermeister Fritz Meier (Erster Bürgermeister der neuen Marktgemeinde Schwanstetten) veranlasste vor Baubeginn die Bergung und setzte sich für die Wiedererrichtung am heutigen Standort "Nibelungenstrasse - Mittelstraße" in Mittelhembach ein. Unsere Route führt uns weiter über den Kirchenweg und der Straße „Am Kanal" zum MD-Kanal. Dort weiter zur Schleuse Leerstetten auf die neue Straße Richtung Meckenlohe.
Bei der Einmündung der alten Straße von Schwand nach Meckenlohe ist die 3. Station.
Strecke ab Start: 5,04 km
ab letzter Station: 3,87 km
3. Station - Der Ruhestein
Ein Ruhestein diente wohl früher den zu Fuß reisenden und / oder den zu Fuß handelnden Menschen (Hausierern) dazu, ihre schwere „Huckelkötzen" (= Rückentrage) für eine kurze Rast darauf abzustellen und auch leicht wieder aufnehmen zu können. Ebenso wurden wohl an diesem Stein die Verstorbenen aus Meckenlohe, die man auf einer von 4 - 6 Männern getragenen Bahre zur Beerdigung nach Schwand trug, zu einer kurzen Rast abgestellt. Weiter ging dann der Weg bis zum "Braier", dem heutigen Gasthof „Schwan" in Schwand, von dem aus sich dann der Leichenzug unter Begleitung des Pfarrers zum Friedhof neben der Johanneskirche formierte.
Das ursprüngliche Aufstelldatum des etwa 80 cm hohen und ca. 110 cm langen Steins ist unbekannt. Sein früherer Standort war mitten im heutigen Main-Donau-Kanal am alten Weg von Schwand nach Meckenlohe, der heute durch diese Wasserstrasse unterbrochen ist. Beim Aushub des Kanalbeckens war der Stein "im Weg" und wurde achtlos entfernt, aber von den Meckenloher Bürgern Hans Winkler und Theo Schrödel geborgen.
Nach Fertigstellung des Kanalabschnitts wurde der Stein auf einem festen Fundament am heutigen Standort neu aufgestellt. Dabei hinterlegten die beiden in einer Flasche, die im Fundament einbetoniert ist, die Geschichte des Steins als Niederschrift für die Nachwelt.
Wir fahren weiter auf der alten Straße Meckenlohe-Schwand Richtung Schwand. Kurz vor dem Erreichen des Weihers biegen wir links ab und kommen nach wenigen Metern zur Station 4.
Strecke ab Start: 8,46 km
ab letzter Station: 3,42 km
4. Station - Gedenkkreuz an den Kohlenbrenner Niclas Niedermann
Das Kreuz erinnert an den Kohlenbrenner (Köhler) Niclas Niedermann, der am 21. September 1594, einem Sonntag, von Pruppach aus unterwegs war zur Schwander Kirche. Anstatt aber zum Gottesdienst zu gehen, zupfte er im „Hazazabel" Eicheln von den Bäumen. Dabei fiel er vom Baum. Als die anderen Kirchgänger auf dem Heimweg an der Eiche vorbeikamen, fanden sie ihn tot auf dem Gesicht liegend. Das Kreuz soll an seinen plötzlichen Tod - und die besonderen Umstände - erinnern. Im Bericht über den Unfall heißt es weiter: "Sind allhie herum in 20 Jahren die Eicheln nie so geraten als dies Jahr."
Um zum nächsten Gedenkstein zu gelangen, muss man zurück zur alten Straße Meckenlohe-Schwand und dann weiter am Weiherhof vorbei Richtung Schwand fahren. Zwischen den beiden Wasserwerken befindet sich auf der linken Straßenseite die 5. Station.
Strecke ab Start: 9,43 km
ab letzter Station: 0,97 km
5. Station - Gedenkkreuz an den Burckhardt Raming
Am 12. Januar 1596 fuhr Burckhard Raming von Solar bei Hilpoltstein zum Wirt von Neuses, um ihm Hafer zu bringen. Auf dem Heimweg bemerkte er, dass er vergessen hatte, die leeren Säcke mitzunehmen. So kehrte er um und fuhr - wohl in betrunkenem Zustand - wieder zurück nach Neuses. Dort lud er die leeren Säcke auf und machte sich erneut auf den Heimweg. Inzwischen ist es stockfinstere Nacht und es ist kalt. Auch regnete es in dieser Nacht in Strömen (wie uns berichtet wird). Am nächsten Morgen fand man Burckhard Raming. An einem kleinen Abhang lag er und rührte sich nicht mehr. Das Pferd mit dem angehängten Karren stand neben dem Toten. Der Verunglückte wurde in Schwand beerdigt, an der Unfallstelle ein Gedenkkreuz errichtet.
Vor der Weiterfahrt zur nächsten Station lohnt sich ein Abstecher zum Schwander Marktplatz mit seinen historischen Gebäuden. Beschreibung dazu ist im Internet unter „Museum Schwanstetten" nachlesbar. Unser nächster Stein ist links der Straße nach Allersberg cirka 200 Meter nach dem Beginn des Waldes, da wo der alte Weg nach Birkenlach abzweigt.
Strecke ab Start: 9,96 km
ab letzter Station: 0,53 km
6. Station - Sühnekreuz am Margaretenhof in Schwand
Heute steht auf Flur Nummer 181, an der Kreuzung zwischen der Nürnberger Straße und der Alten Straße auf Höhe des Margaretenhofes ein Sühnekreuz. Es wurde errichtet vom Schwander Richter Grüner, der 1633 einen Schwabacher Hafnermeister erschlug. Der Richter wurde daraufhin - vorübergehend - seines Amtes enthoben. Seinen 1630 abgelegten Forstmeistereid hat er später erneut abgelegt (StAN).
Früher stand das Kreuz auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Ortsrand von Schwand. Die Alte Straße war der alte Handelsweg in nördlicher Richtung über Leerstetten nach Nürnberg, in südlicher Richtung nach Venedig. Durch die Inschriften - "Nach Leerstetten" und auf der Rückseite "Nach Furth" war das Sühnekreuz gleichzeitig ein Wegweiser.
Strecke ab Start: 11,16 km
ab letzter Station: 1,20 km
zum Rathaus: 1,17 km
Hier endet unsere Reise in die Geschichte der Gedenksteine der Marktgemeinde Schwanstetten.
Für weitergehende Informationen steht Ihnen der Museumsverein Schwanstettengerne zur Verfügung.
Quellenangabe:
Text, Ausarbeitung und Fotos: Museumsverein Schwanstetten
Lageplan und Broschüre zum Gedenksteinweg
Die Broschüre (PDF-Datei) ist im Rathaus oder beim Museumsverein Schwanstetten erhältlich.
Der Lageplan (PDF-Datei)steht Ihnen ebenfalls als pdf-Datei zum Download zur Verfügung.